Viele kennen das Problem welches meistens bei beschichteten Platten auftritt. Man will einen sauberen Schnitt herstellen aber es mag nicht so wirklich gelingen… Unschöne ausgefranste Schnittkanten sind oft das Resultat. Doch es gibt Möglichkeiten diese zu minimieren oder ganz zu beseitigen. Ich möchte euch Heute ein paar dieser Möglichkeiten aufzeigen damit auch euer nächster Schnitt gelingt.
Tipp #1 Die Tiefeneinstellung
Erste, sagen wir mal Fehlerquelle, besteht in der Tiefeneinstellung des Sägeblatts. Hier spielt es keine Rolle ob auf einer Tischkreissäge oder mit einer Handkreissäge bzw. Tauchsäge gearbeitet wird. Das Sägeblatt sollte im Idealfall 5mm über die Werkstückkante ragen. Bei größerem Abstand verändert sich der Eintrittswinkel der Zähne in das Material. Dadurch ist die Splittergefahr recht groß weil die Krafteinwirkung und Schnittwinkel sich verändern. Häufig sehe ich, dass Leute das Sägeblatt maximal herausdrehen. Dies sollte man unterlassen und möglichst die 5mm anvisieren, denn es besteht dadurch auch erhöhte Verletzungsgefahr.
Tipp #2 Klebeband
Durch das Abkleben der Schnittkanten mit einem geeignetem Klebeband können zusätzlich Absplitterungen vermieden werden. Hierzu sollte man aber nicht jedes X-beliebige Klebeband verwenden. Malerkrepp funktioniert zwar auch, aber bei Weitem nicht so gut wie ein Klebeband aus PVC. Nachdem der Schnitt durchgeführt wurde, muss beachtet werden dass das Klebeband nicht einfach rabiat entfernt werden sollte. Dies kann im schlimmsten Fall dazu führen dass man Teile der Beschichtung an der Schnittkante durch die Klebekraft abreißt. Das Klebeband wird am Besten in Richtung der frischen Schnittkante abgezogen. Damit euch die lange Suche nach einem geeigneten Klebeband erspart bleibt, habe ich eine kleine Auswahl an Klebebändern zusammengestellt, welche gut funktionieren.
Tipp #3 Das richtige Sägeblatt
Auf dem Markt sind so einige verschiedene Sägeblätter zu finden. Es fällt manchmal sehr schwer in diesem Urwald die richtige Wahl zu treffen. Die Menge an Variationen von Zahnformen, Anzahl der Zähne etc. kommt beinahe an die Artenvielfalt im Djungel heran. Daher gebe ich euch diesen kleinen Tipp an die Hand: Umso mehr Zähne, desto besser ist das Schnittergebnis. Es gibt dabei aber ein Manko, mit steigender Zahl der Zähne steigt durch die erhöhte Reibungswärme und verschlechterter Spanabfuhr auch die Gefahr Brandspuren zu produzieren. Man sollte daher bei einer Handkreissäge mit 165mm Blatt, die Anzahl der Zähne auf maximal 40 Zähne begrenzen. Bei einem 250mm Blatt sollten es nicht mehr als 60 Zähne sein. Man kann den Brandspuren entgegenwirken indem man etwas mehr Vorschub produziert und die Säge so schneller durch das Material bringt. Es gibt außerdem spezielle Zahnformen die besser für beschichtete Plattenwerkstoffe geeignet sind. Diese sind etwas teurer haben aber ihre Daseinsberechtigung, da man Zeit sparen kann. Wer also viele beschichtete Platten sägt, sollte sich die Investition überlegen. Wer die Tipps in diesem Artikel befolgt, kann aber auch mit Wechselzahn arbeiten.
Tipp #4 Die Anritzfunktion
Gesägt wird im Gegenlauf. Das heißt, Vorschubrichtung und Drehrichtung des Sägeblatts sind gegenläufig. Man hat aber die Möglichkeit mit einer Eintauchtiefe des Sägeblatts von maximal 2mm im Gleichlauf zu sägen. Dadurch wird ein sauberer Schnitt durch die Beschichtung erzeugt. Man darf aber auf keinen Fall mehr als 2mm tief sägen, wenn man dies im Gleichlauf tut! Der gewohnte Trennschnitt erfolgt dann wieder im Gegenlauf.